(Un)nützes Wissen - Buchen feiert!

(Un)nützes Wissen

Sie wollen sich ein wenig mit Ihrem profunden Wissen über Buchen brüsten?

Kein Problem. Wir veröffentlichen hier jede Woche dienstags um 10 Uhr ein neues Häppchen mit (un)nützem Wissen rund um Buchen. 2023 widmen wir uns im Wesentlichen der Kernstadt. Die 52 Wochen 2024 füllen wir mit Interessantem rund um unsere Stadtteile.

Jede Woche mehr (un)nützes Wissen rund um Buchen entdecken – einfach jede Woche wieder vorbeischauen!

Unsere bisherigen Portionen mit (un)nützem Wissen:

Künstlerorte

Wussten Sie, dass die Dörfer Hollerbach und Lützelbach eine große Gemeinsamkeit haben?

1905 traf in Hollerbach der junge Kunstschüler Arthur Grimm aus Mudau auf den älteren Landschaftsmaler Franz Wallischeck. Die Begegnung markierte den Beginn der Hollerbacher Malerkolonie, die bis zum Ersten Weltkrieg bestehen blieb. Die Vereinigung der Künstler in Lützelbach, im Vorderen Odenwald südlich von Darmstadt gelegen, hielt von 1886 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Damit sind Hollerbach und Lützelbach die zwei bedeutenden Künstlerorte des Odenwaldes.

Quelle: Ausstellungsbroschüre „Zwei Odenwälder Künstlerorte – Lützelbach und Hollerbach im Vergleich“

Zur Stadtteilwoche Stürzenhardt

Wussten Sie, dass Stürzenhardt durch zwei Unglücke überregional bekannt wurde?

Am 6. Juni 1955 stürzte die Scheune der Familie Link in Stürzenhardt beim Dachdecken ein. Grund dafür war, dass der Sohn der Bauherrin eigenmächtig ein wichtiges, stützendes Element entfernt hatte. Wurde bei dem Einsturz glücklicherweise niemand lebensgefährlich verletzt, forderte der Hubschrauberabsturz in der Nähe des Sendeturms bei Stürzenhardt am 17. Oktober 2021 hingegen sogar drei Menschenleben.

Quelle: Stadtarchiv Buchen

Architekt im Stadtturm

Wussten Sie, dass im Buchener Stadtturm einmal ein berühmter Architekt lebte und arbeitete?

Egon Eiermann wurde als Sohn eines aus Buchen stammenden Ingenieurs 1904 in Neuendorf bei Potsdam geboren. Nach dem Abitur begann er 1923 ein Architekturstudium und arbeitete im Anschluss als Architekt in Berlin. Da bei Kriegsende sein Büro zerstört war, flüchtete Eiermann Ende 1945 in die Geburtsstadt seines Vaters. Bereits kurze Zeit nach Ankunft in Buchen nahm er dort seine Arbeit als freier Architekt wieder auf. Bis zur Verlegung seines Wohn- und Arbeitssitzes nach Mosbach im Frühjahr 1948 lebte und arbeitete Eiermann im Hotel Prinz Carl und im Buchener Stadtturm.

Quelle: Stadtarchiv Buchen

Als Buchen schwedisch war

Wussten Sie, dass Buchen einmal schwedisch war?

Der Dreißigjährige Krieg brachte neben Leid und Tod auch wechselnde Herrschaftsverhältnisse für die Bevölkerung. Nach dem Eingreifen von Gustav Adolfs von Schweden in das Kampfgeschehen und dessen Sieg über die katholische Liga im Jahr 1631 wählte der schwedische König das Erzstift Mainz als Stützpunkt. Das Erzstift – damit auch die kurmainzische Amtsstadt Buchen – sollte Teil eines neuen schwedischen Staates innerhalb des Heiligen Römischen Reiches werden. Die schwedische Epoche währte für Buchen aber nur kurz. Nach der Niederlage der Schweden 1634 brach die schwedische Machtstellung in Süddeutschland zusammen und Buchen wurde wieder kurmainzisch.

Quelle: Heimatbuch 1250 Jahr Buchen

Spanische Krankheit

Wussten Sie, dass Buchen einmal von einer spanischen Krankheit betroffen war?

Von den verheerenden Auswirkungen der Influenza-Pandemie von 1918 bis 1920 war natürlich auch die Stadt Buchen betroffen. Vor allem die zweite Welle des höchst ansteckenden Influenzavirus, das durch die liberalen, spanischen Medien bekannt wurde und dadurch seine umgangssprachliche Bezeichnung erhielt, führte in der Buchener Region im Herbst 1918 zu einer außergewöhnlich hohen Sterblichkeit. In der Stadt Buchen mit seinen heutigen Stadtteilen lag die Sterblichkeit im Oktober 1918 4,23-mal höher als im gleichen Monat im Jahr 1917 und 3,24-mal höher als im Oktober 1919.

Quelle: Wartturm 2020 Nr. 2

Schmuckindustrie

Wussten Sie, dass Buchen beinahe zu einem Zentrum der Schmuckindustrie geworden wäre?

Gablonz, eine Stadt in Böhmen, galt seit Jahrhunderten als ein Zentrum der Glas- und Schmuckwarenindustrie. Nach dem Zweiten Weltkrieg musste die dortige deutsche Bevölkerung ihre Heimatstadt verlassen. Die Stadt Buchen bemühte sich ab dem Jahr 1950 darum, die Gablonzer Schmuckindustrie in Buchen anzusiedeln. Hierzu wurde bereits eine eigene Siedlung auf dem Gückelberg geplant. Die Bemühungen scheiterten unter anderem durch fehlende Förderungen des Bundes und des Landes. Die Ablehnung von hohen Zuschüssen machte das Projekt für die Stadt schlicht unfinanzierbar.

Quelle: Heimatbuch 1250 Jahre Buchen

Galgenstricke

Wussten Sie, dass in Buchen wieder ein Galgen steht?

Seit dem Mittelalter war die Stadt Buchen Standort eines Zentgerichts. Die Zent Buchen umfasste zeitweilig 17 Orte und hatte natürlich auch eine Richtstätte. Der Buchener Galgen befand sich südwestlich der Altstadt. Gewannnamen wie “Galgenberg” weisen noch heute auf die ehemalige Stätte hin. Erst im Jahr 1814 wurde der Galgen abgebaut. Zur Eröffnung der Ausstellung “Buchen im Mittelalter” im Bezirksmuseum Buchen wurde ein dreischläfriger Galgen rekonstruiert und kann von Besucherinnen und Besuchern im Bezirksmuseum betrachtet werden. 

Quelle: Ebersold: Die Zent Buchen im Zeitalter der Aufklärung

Amtsverweser

Wussten Sie, dass die Stadt Buchen einmal für kurze Zeit von einem Amtsverweser geführt wurde?

Als am 1. Oktober 1974 die Stadt Buchen mit den Gemeinden Götzingen, Hainstadt, Hettigenbeuern und Hettingen zur Neuen Stadt Buchen fusionierte, musste ein neuer Gemeinderat und Bürgermeister gewählt werden. Bis zur Neuwahl oblag die Vertretung der Stadt einem Übergangsgemeinderat, der aus Mitgliedern der bisherigen Gremien gebildet wurde und insgesamt aus 67 Mitgliedern bestand. Dieser Übergangsgemeinderat wählte in seiner ersten Sitzung den Buchener Stadtrat und Fraktionsvorsitzenden der CDU, Josef Frank, zum Amtsverweser.

Quelle: Heimatbuch 50 Jahre Neue Stadt Buchen

Rentamt gestürmt

Wussten Sie, dass Hettinger Bürger zweimal das Gelände des heutigen Museumshofs stürmten?

Anfang März 1848 hatten die revolutionären Unruhen auch die Amtsstadt Buchen erreicht. Am Morgen des 9. März 1848 drangen aufständische Bauern aus der Umgebung in die Stadt ein und stürmten zum fürstlich-leiningischen Rentamt (heute Trunzerhaus). Als die Nachricht nach Hettingen gedrungen war, zogen auch Hettinger Bauern nach Buchen, um ihre abgelieferten Feldfrüchte aus der Zehntscheune zurückzuholen. Hatte die erste Stürmung einen sehr ernsten Hintergrund, war die Zweite 150 Jahre später rein symbolisch. Unter der Regie von Willi Müller und Manfred Pfaus erweckte die Hettinger Bevölkerung in dem Laienspiel “Höit is Freiheit, Höit is Refelution” die Geschehnisse wieder zum Leben und stellte die Plünderung der Zehntscheune auf der Bühne nach.

Quelle: Müller, Pfaus: Höit is Freiheit, Höit is Refelution

Stadtwald geschenkt?

Wussten Sie, dass Buchen den Stadtwald von einer Frau geschenkt bekam?

So lautet zumindest eine alte Sage. Demnach gehörte der große Wald links der Straße nach Hettigenbeuern einst der Freifrau von Bulau bei Amorbach. Eines Tages verirrte sich die Freifrau im Wald. Aus Angst nicht mehr herauszufinden, legte sie einen Schwur ab. Diejenige Stadt, an der sie herauskommen sollte, würde ihren Wald geschenkt bekommen. Nachdem sie lange umherirrte, kam sie bei Buchen schließlich aus dem Wald. Da die Freifrau von Bulau ihr Versprechen hielt, hat Buchen so viel Waldbesitz.

Quelle: Assion: Weiße Schwarze Feurige

(Un)nützes Wissen

Wussten Sie, dass die Dörfer Hollerbach und Lützelbach eine große Gemeinsamkeit haben?

1905 traf in Hollerbach der junge Kunstschüler Arthur Grimm aus Mudau auf den älteren Landschaftsmaler Franz Wallischeck. Die Begegnung markierte den Beginn der Hollerbacher Malerkolonie, die bis zum Ersten Weltkrieg bestehen blieb. Die Vereinigung der Künstler in Lützelbach, im Vorderen Odenwald südlich von Darmstadt gelegen, hielt von 1886 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Damit sind Hollerbach und Lützelbach die zwei bedeutenden Künstlerorte des Odenwaldes.

Quelle: Ausstellungsbroschüre „Zwei Odenwälder Künstlerorte – Lützelbach und Hollerbach im Vergleich“

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